Senkfuß bei Kindern

Bei einem Senkfuß, auch Knick-Senkfuß oder kindlicher Knick-Plattfuß genannt, handelt es sich zumeist um eine altersbedingte Fußfehlstellung bei Kindern. Wichtig ist, dass diese so früh wie möglich erkannt und wenn nötig, auch behandelt wird.

Zuerst einmal sei jedoch gesagt, dass das Auftreten eines Senkfußes bei Kindern häufiger der Fall ist, als bei älteren. Zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr eines Kindes ist es sogar nahezu üblich, dass es zu Fehlstellungen kommt, die sich mit der Zeit allerdings automatisch auswachsen.

Einen Senkfuß erkennen

Ist die Stellung eines Fußes vollkommen gesund, besitzt dieser zwei natürliche Wölbungen: das Längsgewölbe und das Quergewölbe. Letzteres befindet sich im mittleren Fußbereich zwischen den zwei Außenkanten. Das Längsgewölbe hingegen verläuft der Länge nach am Innenrand des Fußes.  Besteht eine ungesunde Ausprägung, flacht sich das Längsgewölbe bei Belastung ab und senkt sich – wie der Name „Senkfuß“ schon sagt – zum Boden hin.

© elvira gerecht - Fotolia.com

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Durch diese Abflachung entsteht eine Einwärtsdrehung der Füße und Glieder, die stark an das Aussehen von X-Beinen erinnert.

Ist das Längsgewölbe vollständig abgeflacht, sodass die Innenseite des Fußes ganz am Boden aufliegt, handelt es sich um einen Plattfuß. Der Plattfuß ist demnach die am stärksten ausgeprägte Form des Senkfußes.

Gründe

Bei Kleinkindern ist das Längsgewölbe oft flacher als bei Erwachsenen, weil sie noch ein dickes Fettpolster an der Fußsohle haben. Durch diesen Umstand wirkt der Fuß automatisch abgeflacht. Hinzu kommt, dass  der Halteapparat bei kleineren Kindern noch nicht vollständig ausgebildet ist. Die Muskeln können noch nicht genug leisten, sodass sich die Füße beim Laufen von selbst einwärts drehen.

Risikofaktoren

Begünstigt wird die Entstehung der Fehlstellung durch einige Faktoren. Zu diesen gehören X-Beine, O-Beine, Übergewicht, Muskelschwächen und instabile Bänder und Sehnen.

Vorbeugen und Behandlungsmethoden

In jedem Fall sollte die Fehlstellung des Fußes beobachtet werden, da der Senkfuß normalerweise weder den Gang beeinträchtigt, noch Schmerzen verursacht. So kann eine falsche Entwicklung leicht übersehen werden. Zwar ist das Auftreten eines Senkfußes nicht sofort bedenklich, doch sollte es sich bis zum sechsten Lebensjahr noch nicht herausgewachsen haben, wäre  es ratsam, einen Orthopäden aufzusuchen.

Um der Bildung eines Senkfußes indes schon von vornherein entgegenzuwirken, gibt es einige Möglichkeiten. Zunächst sollten Kinder bei jeder Gelegenheit die sich bietet, barfuß laufen. Das beugt einer Fehlstellung vor. Auch spielerische Fußgymnastik, wie das Greifen von Gegenständen mit den Zehen, oder Muskeltraining im Allgemeinen ist ratsam. Zusätzlich kann der Zehenspitzenstand, sowie der Fersengang geübt werden. Durch das Stehen auf einem Bein und weitere Balancierübungen werden die Fußmuskeln aktiviert, die das Längsgewölbe anheben, was diese Art von Übungen ebenfalls zu einer guten Behandlungsmethode macht.

Eine weitere Möglichkeit, um gegen den Senkfuß anzugehen, sind angepasstes Schuhwerk und Einlagen. Diese stärken die Muskulatur des Längsgewölbes zwar nicht und beeinflussen seine Entwicklung genauso wenig, aber der Fuß wird durch Einlagen in eine gesündere Position gebracht, wodurch für weniger Beschwerden gesorgt wird. Die Therapiemöglichkeiten werden in diesem Youtube-Video von Dr. Wolfgang Klauser erläutert.

Sollte der Knick-Plattfuß besonders ausgeprägt sein, oder gar Schmerzen verursachen, ist in seltensten Fällen ein operativer (minimal-invasiver) Eingriff möglich, der aber erst beim Erreichen des zehnten Lebensjahrs in Betracht gezogen werden sollte. Der Eingriff besteht aus dem Einsetzen einer Calcaneus-Stopp-Schraube, die den Fuß in die richtige Position bringt. Dabei handelt es sich um einen nur sehr kleinen Hautschnitt, der lediglich ein bis eineinhalb Zentimetern groß ist und nicht lange dauert. Zwischen zwei und drei Jahren bleibt die Schraube dann an ihrem Platz in dem noch wachsenden Fuß. Wenn sie nach Ablauf der Zeit wieder herausgenommen wird, adaptiert der Fuß die neue Position.

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